Mixer gibt es viele, Audio-Devices auch, Unterschiede gleich noch mehr und Fragen endlos viele. Was will man, was braucht man und wo muss man sich entscheiden? Die Behringer XENYX (Q)1204USB Mixer sind ein guter Kompromiss wenn man etwas braucht, dass sowohl beim Recording (Aufnehmen, Podcasten usw.) als auch im Live-Betrieb (Bühneneinsatz) eine gute Figur macht und dabei noch möglichst flexibel ist. Ein Erfahrungsbericht, auch wenn Ihr bisher noch nichts verstanden habt. 🙂
Bahnhof
Es geht um Mixer, Audio-Mixer. Aufgabe für die ist es, verschiedene Tonquellen anbinden zu können, diese zu beeinflussen und am Ende ein Ergebnis auszugeben – kennt man ja. Wenn man darüber nachdenkt, wo solche Mixer zum Einsatz kommen, kann man relativ leicht zwei große Einsatzbereiche identifizieren. Zum einen gibt es da die Studio- und Aufnahme-Situation: Musiker im Studio, die ihre Tracks einspielen, Radio und TV-Sender aber auch Podcaster, die Beiträge produzieren. Und dann gibt es den Live-Einsatz, wo das was gerade an Tönen erzeugt wird, entsprechend abgemischt sofort erklingen soll.
Während man beim Live-Einsatz also möglichst viel direkt und sofort Einfluss nehmen möchte, will man beim Recording möglichst viel vom Eingangsmaterial so aufzeichnen, dass man entsprechende Flexibilät bei der Nachbearbeitung hat. Typischerweise nimmt man letzteres heutzutage im Computer auf.
Deshalb hat sich auch der Markt entsprechend entwickelt. Fürs Recording gibt es unzählinge Audio-Interfaces, die sich durch die Anzahl der aufnehm- und wiedergebbaren Kanäle und deren Möglichkeiten unterscheiden. Das fängt bei einfachsten 1-Kanal-Interfaces an, mit denen man eine Gitarre ans iPhone anschließen kann bis zu Rack-basierten Lösungen bei denen man ganze Bands versorgt.
Auch für den Live-Einsatz gibt es entsprechende Angebote, vom Kleinst- und Plastemixer mit dem man 2-4 Kanäle irgendwie zusammenmischt bis hin zu robusten Tischgroßen Mixern mit denen man auch große Bühnen und Bands versorgt.
Sowohl als auch
In der Realität ist es aber meistens so, dass man sich nicht nur für eine der beiden Einsatzzwecke entscheiden will. Ein Musiker, der zuhause oder im Studio an seinen Aufnahmen bastelt, spielt sicher auch mal live auf einer Bühne. Und umgekehrt ist es eigentlich Verschwendung, wenn das tolle Audio-Interface immer zwangsläufig einen Computer braucht.
Ich liebe ja praktische Dinge und deshalb habe auch ich mich nach einer Lösung umgesehen, bei der man möglichst flexibel ist. Nach einigem Abwägen habe ich mich dann vor einiger Zeit für den Behringer XENYX (Q)1204USB Mixer entschieden. Er ist zuerst einmal ein klassischer Mixer für die Bühne, bietet vier Mikrofon/Instrumente- und zusätzlich zwei Stereo-Eingänge. Damit kann man erstmal schon die meisten Situationen abdecken. Ich brauche das im Live-Einsatz zum Beispiel für eine Improvistions-Theater-Gruppe (1-3 Mikrofone, ein paar Instrumente, Musik aus der Konserve) oder aber auch bei Karaoke-Einsätzen (viele Mikrofone, Musik von Karaoke-Software). Das geht prima.
Der Mixer hat eingebaute Kompressoren auf jedem Mikrofon-Kanal. Das erlaubt es starke Lautstärkeunterschiede in einem gewissen Rahmen ausgleichen zu lassen. Hilfreich wenn verschiedene Personen ein Mikrofone benutzen oder während eines Gespräches die Stimme mal lauter und mal leiser daherkommt.
Neben diesen praktischen Dingen wie flexiblen Ein- und Ausgängen bietet der Behringer XENYX (Q)1204USB auch einen USB-Aus- und Eingang, mit welchem man das Stereo-Signal auch an einen Computer weiterleiten kann und von dort auch ein Stereo-Signal zurück an den Mixer schicken kann (übrigends Class-Compliant, also iPhone/iPad-kompatibel). Damit kann man also grundsätzlich auch Recording fahren, wenn auch nur mit zwei Kanälen gleichzeitig.
Bei mir bildet das u.a. die Grundlage für Aufzeichnung eines Interview-Podcasts. Hier wird meist einfach das Stereo-Signal aufgenommen, die Tendenz geht aber dahin, die beiden Gesprächspartner jeweils auf einen eigenen Kanal zu legen und dann in der Aufnahme-Software wieder zusammenzurendern. Damit kann man dann Korrekturen pro Gesprächspartner vornehmen, ohne das Gesamtsignal anfassen zu müssen. Auch hier helfen die eingebauten Kompressoren bereits während der Aufnahme für grundsätzlich ausgeglichene Lautstärken zu sorgen.
Praktisch
Der Behringer XENYX (Q)1204USB Mixer ist also ungemeint praktisch. Er tut was er soll und erlaubt durch seine Flexibilität dass man nach Bedarf weiter “anbauen” kann. Die Modelle mit einem F oder FX im Namen kann ich nicht so empfehlen. Hierbei handelt es sich um Modelle mit Effekt-Sektion.Das hört sich zwar erstmal praktisch an, vor allem für den Live-Einsatz, aber die Benutzung der Effekte ist quirky und dafür verliert man auch einen zweiten Aux-Weg. Grundsätzlich gibt auch kleinere und größere Ausführungen mit mehr oder weniger Kanälen. Hier muss man immer schauen, das dabei nicht einige Features mit weggefallen sind (kleinere Modelle) oder aber das Gerät eben dann aufgrund der Funktionen größer wird, obwohl man das in den meisten Fällen garnicht braucht.
Wenn ich mir beim Behringer XENYX (Q)1204USB Mixer etwas hätte wünschen können, so wäre es gewesen, dass man bei Bedarf auch jeden einzelnen Eingangskanal des Mixers per USB in den Computer übertragen kann, also beim Recording einfach jeden Kanal auch direkt im Computer aufnehmen könnte. Das kann man aber in der Preisklasse nicht erwarten. Grundsätzlich ist es so, dass die Spezies von Mixern mit Mehrkanal-USB oder Firewire-Interfaces quasi ausgestorben ist. Es gibt noch einige größere Mixer, die so etwas anbieten, aber die sind schon allein aufgrund ihrer Kosten und physischen Größe auch nicht mehr flexibel genug.
Das ist schade, aber der Markt gibt das nicht mehr her. Die Entwicklung der beiden Einsatzzwecke geht weiter auseinander und man muss sich für den einen oder anderen Einsatzzweck entscheiden.
Was setzt Ihr so ein und was macht Ihr damit? Welche guten und schlechten Erfahrungen habt Ihr gemacht?