Das Hama RMZ-14 ist ein kompaktes Richtmikrofon im Amateurbereich. Schaltbare Richtcharakteristik und Stereo-Auslegung versprechen beim aktuellen Preis ein ordentliches Ergebnis. Nachdem das RMZ-12 Zoom leider defekt war, wir schauen diesmal beim RMZ-14 nach.
Gesucht, gefunden
Manchmal spielt der Zufall mit. Nachdem mein erster Versuch mit einem Richtmikrofon scheiterte, weil das gelieferte Gerät kaputt war, fiel mir das Hama RMZ-14 quasi in die Arme. Es lag bei einem Projekt ungenutzt herum und so konnte ich es ausborgen und damit ein paar Tests anstellen.
Kurzer Rückblick: Ich wollte bei einer Theatergruppe die gesprochenen Texte auf kleinerer Bühne verstärken und hatte mir gedacht, dass dies mit Richtmikrofonen ganz gut gehen sollte.
Wenn man schon die Chance bekommt, sollte man sie auch nutzen, also nahm ich das RMZ-14 erstmal mit. Es ist insgesamt deutlich stabiler und besser verarbeitet, also der kleinere Bruder, das RMZ-12. Der Preis um die 60,- € ist aber auch dementsprechend – es war also ein gute Chance, mal die Amateurklasse ausprobieren ohne Investment.
Naja fast ohne Investment. Natürlich arbeitet auch dieses Richtmikrofon mit einem Schaltkreis und ist Batteriebetrieben. Die Batterie war natürlich alle. Obwohl es vom Umfang her größer daherkommt, benutzt das RMZ-14 nicht AAA-Batterien wie das RMZ-12, sondern eine Varta Knopfzelle V 76 PX (1,5V) bzw. LR44. Die hatte ich natürlich nicht mal eben so zur Hand…
Ansonsten besitzt das Mikrofon einen Windschutz sowie nach unten ein 1/4-Gewinde und Fuß für Camcorder/Kameras. Das Kabel läuft am Ende des Mikrofons heraus, kringelt sich etwas und endet in einem 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker. An Camcordern/Kameras ist das sicher okay, wenn man es eher für die Bühne verwenden will, kommt man um ein Verlängerungskabel nicht herum. Der Schalter erlaubt es zwischen “Low” (Richtcharakteristik Niere), “High” (Superniere) und “Off” (ausgeschaltet) zu wählen. Hama selbst gibt die weiteren technischen Daten wie folgt an.
Aufstellung
Um nun also den Ton von der Bühne sinnvoll auffangen zu können gab es zwei sinnvolle Möglichkeiten – in Bodennähe aufstellen oder von oben herunterhängen lassen, wie bei Mikrofonkränen. Unaufwendiger war Aufstellen. Und hier kam mir ein weiteres Tool zu Hilfe, welches sich zufällig bei mir fand – ein flexibles Kamerastativ, in das man das Mikrofon problemlos und stabil einklemmen konnte und so ein festen Stand hat. Konkret was es das iStabilizer-Stativ – praktisch.
Die Bühne hatte mittig eine Stufe und ich stellte das Mikrofon mit dem Stativ auf diese Stufe und richtete es vertikel so aus, dass es über den Bühnenboden schaute und den mittleren Bereich bei stehenden und sitzenden Personen erfassen konnte. Links und rechts an den Seiten der Bühne befanden sich in 1m bzw. 1,5m Höhe die Aktivboxen, welche das Signal wiedergaben – Abstand jeweils gut 3-4m von der Bühnenmitte.
Energie!
Wie bereits im früheren Beitrag geschrieben, benutzt die Theatergruppe sonst nur Handmikrofone wenn gesungen wird. Ich konnte also während des normalen Spielens etwas mit dem aufgestellten Mikrofon experimentieren. Leider endete dies schnell in Feedback – Mikrofon und Mixer (übrigends ein Behringer Xenyx 1204USB) hatten genug Reserven um deutlich lauter zu verstärken, allerdings gab dies schnell Rückkoppelungen zu den Aktivboxen.
Es war auch ein feines Rauschen zu hören, was man über die Regelung am Mixer reduzieren konnte, aber dann war eben auch weniger zu hören. Hier stellte sich also die Nähe zu den Aktivboxen als ein Henne-Ei-Problem heraus.
Ich habe das RMZ-14 nur während normalen Spielens mit eingeblendet, habe also bewußt Auf- und Abgänge auf der Bühne abgeblendet, da ich entsprechend verstärkte Laufgeräusche auf dem Ton erwartete. So richtig abschließend kann ich den Punkt noch nicht bewerten, weil eben die Aktivboxen zu schnell Feedback brachten.
Was mir allerdings auffiel war die Problematik, dass eben ein Richtmikrofon sehr schnell weiter seitliche Quellen ausblendet – je nach eingestellter Richtcharakteristik. Ich hatte mit beiden Schalterstellungen öfter das Gefühl, immer etwas daneben zu zielen und man kann ja während eines Auftritts nur begrenzt am Mikrofon drehen. Bei Herabhängenden Mikrofonen ist dies sicher ähnlich. Insgesamt also ausbaufähig.
Da geht noch was
Das Hama RMZ-14 macht einen soliden Eindruck. Es ist nicht ganz günstig, bringt aber einen guten Ton und eignet sich als Aufsatz für Camcorder und Kameras – da habe ich es jetzt allerdings nicht getestet. Die Richtcharakteristik scheint gut zu funktionieren, wenn auch eventuell hier und da zu gut für meine Zwecke. In meinem Setup wollte ich ja Ton von der Bühne verstärken, das hat es gut getan. Leider war die Aufstellung der Boxen zum Mikrofon ungünstig, sodass zu schnell Feedback entstand. Eine finale Beurteilung ist so also noch nicht möglich.
Ich nehme mir vor, bei einem der folgenden Auftritte vielleicht mit zusätzlichen Aktivboxen im hinteren Bereich des Raumes zu arbeiten und das Signal des Richtmikrofons dann nur dorthin zu schicken, sodass eine sinnvolle Verstärkung erfolgen kann. Das Rauschen, dass aufgrund der hohen Verstärkung auftritt, kann man am Mixer problemlos “wegregeln”. Auf die Fußgeräusche bin ich bei einem erneuten Versuch allerdings gespannt.
Was habt Ihr mit dem Hama RMZ-14 angestellt und wie ist Eure Meinung dazu?
Links:
- Hama RMZ-14 bei Amazon
- passende Batterien (V 76 PX, LR44)
- eventuell Verlängerungskabel
- andere Richtmikrofone bei Amazon
- iStabilizer-Stativ
- andere Stative bei Amazon
- Mixer Behringer Xenyx 1204 bei Amazon
Ich habe mir vor rund 4 Jahren ein “Hama Richtmikrofon RMZ-14” für eine JVC Digicam gekauft und bei einer lauteren Feier getestet, bei der ich im Hintergrund in 5m die Musik gefilmt habe, zuerst ohne und dann mit externem Micro (durch Schiene ca. 10cm von der Cam entfernt).Der Unterschied war beträchtlich: ohne war die Musik schlecht zu hören, mit externem Micro war das Quatschen der Leute kaum zu hören und die Musik sehr gut. Vorher hatte ich andernorts die Microeinstellung getestet.Ja und jetzt verwende ich dieses Micro an der Canon EOS 7D DSLR und bin immer noch zufrieden.